LF 4 (6) Wiedergeburt

Du stirbst. Geist und Körper lösen sich auf ins unfassbar Kleine. Verloren gehst du nicht, bist nicht verschwunden, schläfst auch nicht. Die Natur kennt keinen Stillstand. Es schwindet nur eine individuelle Form. Wie sollte die Natur sonst ihren ewigen Wandel aufrechterhalten? Und nur uns Menschen ist in diesem Spiel die Möglichkeit zu einem frei und bewusst gewollten Tod gegeben.
Bei Tieren wurde zwar in Ausnahmesituationen ebenfalls Suizide beobachtet, aber eben nur in ausweglosen Notlagen. Erlittene Tode, nicht wirklich gewollte.
Es ist eine Rückkehr in das ewige Rad der Wiederkehr, wenn du dich frei für einen mors voluntari entscheidest. Weil nichts bleibt, wie es war, und weil doch alles ineinander greift.
„Der Tod … gleicht dem Untergang der Sonne, die nur scheinbar von der Nacht verschlungen wird, wirklich aber, selbst Quelle allen Lichts, ohne Unterlass brennt, neue Welten, neue Tage bringt, allzeit im Aufgang und allzeit im Niedergange. Anfang und Ende trifft nur das Individuum, mittels der Zeit, der Form dieser Erscheinung für die Vorstellung.“
Arthur Schopenhauer
„Leben und Tod sind eins: um leben zu können, muss man ewig sterben und um sterben zu können ewig leben.“
Bettina von Arnim
„Steht nicht an meinem Grab und weint, ich bin da, nein ich schlafe nicht. Ich bin eine der tausend wogenden Wellen des Sees, ich bin das diamantene Glitzern des Schnees, wenn ihr erwacht in der Stille am Morgen, dann bin ich euch verborgen, ich bin ein Vogel im Flug, leise wie ein Luftzug, ich bin das sanfte Licht der Sterne in der Nacht. Steht nicht an meinem Grab und weint, ich bin nicht da, nein ich schlafe nicht.“
Lakota Indianer

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